Das Geheimnis der Minna B.

Vorgänger

Expedition in die Südsee

Mi. 23.10.1912 Gegen Mittag erreichen wir nach 3 Tagen Fahrt mit der "Hermes" die Stadt Finschhafen in Neu Guinea. Wir bringen unser Gepäck von Bord, anschliessend machen sich Stephan und Wilhhelm auf die Suche nach dem Missionshaus in der wir dem Brief von Bryan Henderson nach auch Hannes Kröger finden müssten, wärend der Rest auf die Ausrüstung aufpasst. Einige Zeit später kommen die beiden mit einem Pastor und einem Handkarren für unser Gepäck zurück. Bei dem Pastor handelt es sich wirklich um Pastor Flierl der der Reederei "Blohm & Behrens" den Brief geschrieben hat. Er nimmt uns freundig in der Mission auf und zeigt uns ein Zimmer wo wir unser Gepäck lagern und schlafen können. Für Rabea hat er natürlich einen seperaten Raum. Für den Abend läd er uns noch zum Abendessen ein zu dem er noch weitere Gäste erwartet.Anschliessend führt er uns in das Zimmer wo Hannes Kröger liegt.
Es handelt sich um ein karg eingerichteten abgedunkeltem Raum, er selber macht einen ausgemergelten, apatischen Eindruck. Der Pastor erzählt uns das er von Eingeborenen halb ertrunken in einem Fluss im Hochland gefunden wurde. Von dem Missionar Gustav Martens, der bei den Eingeborenen ca. 10 Tagesmärsche von hier entfernt lebt, wurde er hierher gebracht, damit er versorgt werden kann. Wärend wir reden und Wilhelm ihn untersucht schreckt er plötzlich hoch und beginnt zu rufen "Der Malstrom, der Malstrom" und "Die Seelen, die Seelen" sowie "Die Schiffe, die Schiffe". Wilhelm gibt ihm etwas Wasser und ein Schmerzmittel und für einen Moment scheint er etwas klarer zu werden. Er erzählt zusammenhangloses Zeug von Nacht und Nebel und Lärm wie von einem Tier oder auch "Ungeheuer" und das der Kapitän sie noch retten wollte, das Schiff aber immer schneller in einen Strudel oder Abgrund gerissen wurde. Auch fragt er immer wieder nach einer "Erna", vielleicht seine Frau ? Dannach verfällt er wieder in seine Lethargie. Wir schauen auch noch kurz in seine persönlichen Sachen, seine gereinigte Kleidung wirkt gebraucht, ist aber nicht in Fetzen. Neben seinen Papieren die anscheinend bestätigen das er zuletzt auf der "Minna B." angeheuert war, finden wir noch ein Ehering und einen Anhänger von St. Nikolaus, dem Schutzpatron der Seeleute. Da Kröger wieder völlig apatisch ist, beschliessen wir, ihn schlafen zu lassen und ziehen uns für das Abendessen um. Vorher erkundigen Wilhelm und ich uns noch nach einer Passage nach Deutschland. In der Hafenmeisterei erfahren wir das normalerweise jede Woche ein Schiff in Richtung Deutschland abfährt, so das wir uns um die Passage keine Gedanken machen müssen.
Um 18:00 Uhr begeben wir uns in den Speiseraum wo wir von Pastor Flierl freundlich begrüsst werden. Er bittet uns an einem für 8 Personen gedeckten Tisch platz zu nehmen und entschuldigt sich kurz. Während wir warten erscheint auch schon der erste Gast, Professor Diernaw, ein Anthropologe. Er vertritt die Ansicht das der Ursprung der Menschheit hier auf Neu Guinea liegt und plant eine Expedition in das Hochland um seine Thesen zu untermauern. Während wir uns noch unterhalten erscheint der zweite Gast, Freiherr von Schmalenbeck. Er lebt schon längere Zeit in Finschhafen und wird die Expedition des Professors als Führer begleiten. Als der Pastor wieder zu uns kommt wird das Essen aufgetragen. Im laufe des Abends berichtet der Professor von seinen Forschungen und den Eingeborenen, den "Sampansoku" was übersetzt soviel wie "Bootsvolk" bedeutet, die zurückgezogen in den Bergen leben. Da wir für weitere Nachforschungen Gustav Martens in dem Eingeborenendorf aufsuchen wollten, bieten wir uns als Begleitung für die Expedition an, was Professor Diernaw erfreut annimmt. Freiherr von Schmalenbeck wird uns morgen aufsuchen um die Expedition mit uns vorzubreiten.
Nach dem Essen sehen wir nochmal nach Hannes Kröger, sein Zustand ist aber unverändert. Stephan beschliesst die erste Nachtwache zu übernehmen. Mitten in der Nacht werde dadurch geweckt, das Johann plötzlich das Zimmer verlässt. Ich wecke Wilhelm und laufe hinterher. Am Krankenbett von Hannes Kröger erreiche ich ihn, Kröger ist tod. Nach Stephans Bericht muss er sich noch kurz vorher plötzlich aufgerichtet haben und wieder "Der Malstrom wird euch alle verschlingen" gerufen haben bevor er tod zusammengebrochen ist. Seltsam ist nur das der Körper bereits abgekühlt ist, Kröger also bereits mehrere Stunden tod sein muss.Stephan ist aber felsenfest davon überzeugt das er weder geträumt hat noch vor Schreck ohnmächtig geworden ist. Kurze Zeit später erscheint auch der Pastor der sich weiter um den Verstorbenen kümmert. Johann macht noch ein Photo von dem Körper und nachdem wir noch einen Schnaps zur Beruhigung getrunken haben gehen wir wieder zu Bett.
24. - 26.10.1912 Die nächsten drei Tage sind angefüllt mit Vorbereitungen für die Expedition wobei der Freiherr als ortskundiger und erfahrenster auf dem Gebiet den Hauptteil der Arbeit erledigt. Wir schicken einen Brief an die Reederei in Hamburg um Hermann Blohm von dem Tod von Hannes Kröger zu informieren und erwähnen dabei auch die bevorstehende Expedition in das Landesinnere. In den Brief packen wir auch die persönlichen Unterlagen von Kröger sowie ein Photo das Johann von dem Leichnam gemacht hat. Seltsamerweise hat er auf dem Photo die Augen auf obwohl ich mir sicher war, das der Pastor die Augen geschlossen hatte.
So. 27.10.1912 Am morgen steht alles für die Expedition bereit und es geht los. Der Freiherr führt den Trupp entlang eines Flusslaufs in das Hochland. Da wir ein zügiges Tempo vorlegen und nur kurze Pausen einlegen sind wir bei Einbruch der Dunkelheit bereits ein gutes Stück vorwärts gekommen. Wir schlagen an einer geeigneten Stelle das Lager auf und lassen den Abend am Lagerfeuer ausklingen. Wärend der Professor versucht Kontakt zu den Trägern zu finden, gesellt sich der Freiherr zu uns. Wir können ihm ein paar Informationen über Gustav Martens entlocken. In der Heimat hat er sich wohl durch sein etwas seltsames Verhalten unbeliebt gemacht. So hat er gerne aus der Offenbarung zitiert, und war dem Alkohol auch nicht abgeneigt, so das ihm nahegelegt worden ist Deutschland zu verlassen und als Missionar nach Neu Guinea zu gehen. Anschliessend ziehen wir uns zur Nachtruhe zurück.
In der Nacht werde ich unsanft von Johann geweckt, anscheinend hat er eine Schlange im Zelt entdeckt ! Ich ziehe sofort meine Schuhe an und halte aussschau nach dem Tier. In dem nur spärlich beleuchteten Zelt ist aber nichts zu sehen. Plötzlich schnellt sie unter meinem Bett hervor und springt auf meinen Schuh. Ich versuche sie noch mit meinem Gehstock abzuschütteln aber es ist zu spät, die Schlange beisst mich in mein linkes Bein. Endlich gelingt es mir die Schlange abzuschütteln und Johann kann sie mit dem Gewehrkolben erschlagen. Ich versuche sofort mein Bein abzubinden und die Wunde auszusaugen. Durch die Unruhe in unserem Zelt sind auch die anderen wach geworden und eilen herüber. Wärend Rabea noch nach meiner Wunde sieht kommt auch von Schmalenbeck in das Zelt. Er befürchtet das die Schlange giftig war, auch einer hergeholten Eingeborenen ist der Meinung. Aber da es mir bis jetzt noch relativ gut geht scheine ich doch Glück gehabt zu haben. Rabea verbindet die Wunde und wir veruchen den Rest der Nacht noch ein wenig zu schlafen.
28. - 31.10.1912 Am nächsten Morgen geht es mir schon wieder besser und ich kann ohne Probleme weitermarschieren. Die nächsten Tage vergehen relativ ereignisslos, wir brechen meisst vor Sonnenaufgang auf um den ganzen Tag zu marschieren und abends wieder ein Lager aufzuschlagen. Durch die Anstrengungen des Tages erschöpft gehen wir meist früh zu Bett um wenigstens etwas ruhe zu finden.
Fr. 01.11.1912 Langsam wird der Weg in das Hochland immer steiler und wir kommen dementsprechend immer schlechter vorran. Der Tag zieht sich scheinbar endlos dahin. Nachdem wir einen Fluss passiert haben kommt auf einmal Unruhe bei den Trägern hinter uns auf. Einer der Träger wurde von einem Krokodil erwischt! Sofort ziehen wir unsere Waffen und laufen zu der Stelle wo der Träger von dem Krokodil hin- und hergeschleudert wird um das Feuer zu eröffnen. Dabei entdecken Rabea und Wilhelm ein weiteres Krokodil das auf den unglücklichen zuhält. Schliesslich gelingt es dem Freiherrn das Krokodil zu töten. Von Schmalenbeck und Stephan springen in das Wasser um den Träger herauszuziehen, der rest versucht das zweite Krokodil zu vertreiben. Leider waren wir zu spät, der Träger ist tot. Tief betroffen versuchen wir noch ein Teil der Ausrüstung zu retten bevor wir uns wieder auf den Weg machen. Am Abend halten die Eingeborenen eine Zeremonie für ihren toten Freund ab dessen sterblichen Überreste sie mitgenommen haben. Immer noch geschockt von den Ereignissen des Tages lassen wir den Tag ruhig am Lagerfeuer ausklingen.
02. - 07.11.1912 Die Stimmung ist immer noch gedrückt, als wir am nächsten morgen wieder früh aufbrechen, nachdem wir wir zuvor noch einen Blick über der Rest unserer Ausrüstung und Vorräte geworfen haben. Die nächsten weitgehend ereignisslosen Tage kommen nur noch langsam vorwärts und die Stimmung unter uns wird immer schlechter. Johann hat sich Blasen gelaufen und Wilhelm ist recht reizbar geworden. Nur der Professor ist anscheinend noch guter Dinge. Am Abend der 05.11 beginnt es noch zu regnen so das der Boden am nächsten morgen stark durchnässt ist. Endlich am Abend des 07.11. meint der Freiherr das wir das Dorf der Eingeborenen wohl am nächsten Tag erreichen müssten.
Fr. 08.11.1912 Mit der Aussicht heute endlich unser Ziel zu erreichen brechen wir heute morgen mit neuen Elan auf, auch Johanns Blasen sind nach der Behandlung von Wilhelm besser geworden. Schon im laufe des Vormittags bemerken wir immer wieder rascheln im Unterholz um uns herum. Anscheinend werden wir schon von den Wilden beabachtet während wir uns dem Dorf nähern. Plötzlich fällt Johann, der wie immer fleissig am photographieren ist, hin. Wärend wir ihm aufhelfen erzählt er, das er durch die Kameralinse die gesamte Umgebung verwüstet und verbrannt gesehen hat! Seltsamerweise ist die Kamera auch warm und die Linse plötzlich trüb geworden, so als ob sie grosser Hitze ausgesetzt worden wäre. Ach Johanns Auge sieht leicht verbrannt aus. Wir kühlen das Auge und gehen weiter.
Kurze Zeit später hören wir Trommelgeräusche aus unserer Marschrichtung, worüber der Freiherr aber etwas verwirrt zui sein scheint. Anscheinend haben wir bald unser Ziel erreicht. Schlieslich erreichen wir tatsächlich das Dorf. Der Empfang ist aber nicht so freundlich wie wir ihn erwartet haben. Die Wilden kommen mit Speeren und Bögen bewaffnet auf uns zu. Wärend Wihelm sein Gewehr zieht fängt Johann sofort an zu flüchten. Rabea und Stephan versuchen Wilhelm zu beruhigen wärend ich Johann verfolge. Nach ein paar Metern im Unterholz kann ich ihn einholen und beruhigen. Vorsichtig kehren wir zum Dorf zurück, aber in der zwischenzeit ist Gustav Martens aufgetaucht und konnte die Lage beruhigen, so das wir uns etwas umsehen können. Die Eingeborenen sind etwas kleiner als wir und haben kaum Körperbehaarung. Auch die Haare selber sind auffallend kurz, auch bei den Frauen. Dafür haben die meisten Tätowierungen. Seltsam ist die meist spärlich ausfallende Kleidung. Neben einfachen Tüchern die nur das nötigste bedecken tragen einige der Wilden europäisch, asiatisch ja teilweise sogar afrikanisch anmutende Stoffreste und auch ebensolchen Schmuck. Der Häuptling des Stammes trägt anscheinend sogar eine Admiralsuniform mit einem Kompass, wärend der Schamane einen nordisch anmutenden Pullover trägt. Wärend wir gehen erreichen wir das Zentrum des Dorfes auf dem eine 10 Meter lange Nachbildung eines asiatischen Schiffes steht. Wir beschliessen zunächst unser Lager am Rand des Dorfes aufzuschlagen, und suchen anschliessend nocheinmal Gustav Martens auf der vor seiner Hütte sitzt. Wir sprechen mit ihm über sein Leben bei den Eingeborenen und die seltsame Kleidung, aber auch er hat keine Erkärung dafür und ergibt sich in seltsame Ausflüchte. Anschliessend frischen wir noch unsere Wasservorräte auf und lassen den Tag am Lagerfeuer in Gesellschaft von Freiherr von Schmalenbeck und Professor Diernaw, der begeistert über seine Forschungen berichtet, ausklingen.
Sa. 09.11.1912 Wir beschliessen zunächst mit jagen unsere Vorräte aufzubessern, wobei uns auch der Freiherr begleitet und uns auch nach der Stelle umzusehen wo die Wilden Hannes Kröger gefunden haben. Über Gustav Martens der das Mädchen Maria losschickt können wir in Erfahrung bringen das der Fluss östlich vom Dorf liegt, so das wir uns in die Richtung aufmachen. Nachdem wir genug gejagt haben kehrt der Freiherr mit der Ausbeute zurück zum Dorf, wir machen uns auf die Suche nach dem Fluss, den wir nach kurzer Zeit erreichen. Wir folgen dem Flusslauf in Richtung Norden können aber nicht mehr die Stelle ausmachen an der Hannes Kröger gefunden wurde. Am Nachmittag kehren wir in das Dorf zurück. Martens sitzt vor seiner Hütte und ist am trinken. Wilhelm und Stephan reden noch einmal mit ihm, er ist aber so wortkarg wie gestern, aber Maria scheint in seiner Hütte zu sein. In dem Lager treffen wir auf den Freiherrn der bereits unsere Jagdtausbeute zubereitet. Wärend wir auf das Essen warten unterhalten wir uns mit ihm über den Missionar, und lassen den Abend mit Freiherr von Schmalenbeck und Professor Diernaw am Lagerfeuer ausklingen.
So. 10.11.1912 Rabea steht am nächsten Morgen zeitig auf um unauffällig die Hütte von Martens zu beobachten. Irgendwann kommt Maria auch alleine heraus um etwas aus einer anderen Hütte zu holen und kehrt sofort wieder zurück. Johann, Wilhelm und ich gehen wieder auf die Jagd, Rabea und Stephan bleiben versteckt im Dorf zurück und versuchen Martens so gut es geht zu beobachten. Unsere Jagd war recht erfolgreich, so das wir am Nachmittag mit etwas besserer Stimmung in das Lager zurückkehren. Im Dorf ist nicht viel passiert, Martens und Maria haben am morgen für ca. 2 Stunden ihre Hütte verlassen, Rabea und Stephan konnten aber nicht ausmachen wohin sie gegangen sind.
Wärend wir dem Freiherrn helfen das Essen zuzubereiten, bemerkt Wilhelm auf einmal einen seltsamen Geruch. Er scheint aus dem Zelt von Professor Diernaw zu kommen. Wilhelm öffnet das Zelt und ein entsetzlicher Gestank strömt ihm entgegen, so das er sich übergeben muss. Mit einem Tuch vor dem Mund öffne ich das Zelt weiter, der Professor liegt tot und bereits nach Verwesung stinkend in seinem Bett. Wir schaffen den Körper des Professors ins freie um ihn genauer zu untersuchen, als auch Freiherr von Schmalenbeck zu uns stösst. Rabea und Wilhelm untersuchen den Körper und finden drei Bisswunden an Arm, Brust und Schulter, anscheinend von einer großen Schlange, aber auch einige blaue Flecke. An einer Stelle ist das Zelt am Boden ein wenig aufgeklappt, anscheinend muss die Schlange von dort hineingelangt sein. Seltsamerweise sind die Aufzeichunungen des Professors nicht mehr zu finden.
Wärend wir den Toten und das Zelt untersuchen bekommen auch einige von den Wilden die Leiche des Professors zu Gesicht. Wild schreiend laufen sie zurück in das Dorf und kehren, mit dem Rest der Dorfbewohner, aufgebracht zurück. Wir versuchen noch schnell die Leiche wieder in das Zelt zu bringen, als sie uns erreichen. Der Schamane, der die aufgebrachten Eingeborenen angeführt hat, redet wild gestikuliertend auf uns ein. endlich kommen Martens und Maria, die sich bisher abwartend im Hintergrund gehalten haben zu uns und können vermitteln. Anscheinend haben die Wilden Angst vor einem "Fluch der Götter" den Professor Diernaw getroffen hat. Um die Lage zu entspannen sagen wir zu das Dorf am nächsten morgen zu verlassen. Glücklicherweise gibt sich der Schamane damit zufrieden und die Lage beruhigt sich wieder etwas. Nachdem sich die Dorfbewohner zurückgezogen haben schaut sich Martens auch noch einmal den Leichnam von Professor Diernaw an. Er selber hat solche Schlangenbisse auch noch nicht gesehen. In der Zeit gelingt es Wilhelm kurz mit Maria zu reden. Das Gespräch ist nur kurz, aber er kann erfahren das Hannes Kröger wohl nicht, wie man uns berichtet hatte am Fluss gefunden wurde, sondern von dem Schamanen in der "Verbotenen Zone" in die nur der Schamane darf, anscheinend dem Heligen Ort der Eingeborenen. Auch die seltsamen Gegenstände die die Wilden tragen kommen wohl von dort.
Nachdem uns Martens verlassen hat, berichtet uns Wilhelm von den neuen Erkenntnissen. Wir beschliessen das Dorf am nächsten morgen zunächst in Richtung Finschhafen zu verlassen, um dann aber in einem Bogen zurückzukehren und einen Blick auf die "Verbotene Zone" zu werfen. Den Freiherrn wollen wir erst morgen auf dem Rückweg in unsere neuen Pläne einweihen. Den Rest des Tages bereiten wir unsere Abreise vor. Für die Nacht teilen wir zur Vorsicht auch Wachen ein, es bleibt aber friedlich.
Mo. 11.11.1912 Nach einer ereignisslosen Nacht brechen wir am nächsten Morgen früh auf um uns auf den Rückweg zu machen. Wir brechen wie gepant in Richtung Finschhafen auf. Wärend der Mittagsrast, bei der wir den Professor beerdigen, weihen wir den Freiherrn in unsere Pläne ein. Er ist skeptisch und versteht nicht warum wir uns wieder in Gefahr begeben wollen, sagt aber am Ende zu 4 Tage hier auf uns zu warten, wärend wir uns die "Verbotene Zone" ansehen. Bevor wir uns auf den Weg machen jagen wir noch ein wenig um unsere spärlichen Vorräte aufzufüllen und überprüfen unsere stark reduzierte Ausrüstung. Am Nachmittag brechen wir dann endlich auf um bis zum Abend noch einen guten Teil des Weges zurückzulegen. Gegen Abend schlagen wir an einer geeigneten felsigen Stelle unser provisorisches Nachtlager auf und teilen die Nachtwachen ein. Nach einem kärglichen Abendessen begeben wir uns zur Ruhe.
Di. 12.11.1912 Nach einer ereignisslosen Nacht brechen wir früh unter der Führung von Rabea auf. Gegen Mittag finden wir erste Anzeichen, dass wir uns der "Verbotenen Zone" nähern An den Bäumen finden wir allerhand seltsame abschreckende Symbole und Masken aus Muscheln. Auch Totenschädel und Tierkadaver fallen uns auf. Wärend wir weitergehen wird die Vegitation immer spärlicher. Anscheinend sind auch einige Stellen des Bodens mit einer verkrusteten Schicht Salz bedeckt.
Plötzlich endet der Dschungel abprupt und wir blicken auf ein weites Tal. Der Anblick des Tals verschlägt uns den Atem, in dem Tal sind hunderte Schiffe aus den unterschiedlichsten Epochen und Gegenden der Erde, teilweise breits verrottet, teilweise aber auch noch in einem guten Zustand. Johann macht natürlich sofort Photos von der Szenerie, ich versuche mir mit dem Fernglas einen Überblick zu verschaffen. Da von unserer Position kein Schiff genau zu erkennen ist, beschliessen wir in das Tal herabzusteigen was sich als schwieriger herausstellt als angenommen. Rabea kann sich auf halben Weg plötzlich nicht mehr halten und landet unsanft auf dem Talboden, auch ich rutsche fast ab. Halbwegs unbeschadet unten angekommen schaut sich Stephan noch einmal mit dem Fernglas um und macht dabei eine grausige Entdeckung. In einem etwas entfernen, zerbrochenem Schiffsrumpf sieht er menschliche Überreste der Mannschaft. Er schmeisst das Fernglas weg, dummerweise direkt in ein Schiffswrack und muss sich übergeben. Nachdem Wilhelm und ich das Fernglas wieder gefunden haben machen wir uns auf die Suche nach der Minna B. Dabei fällt Rabea auf, das der Kompass verrückt spielt. Einige der Schiffsnamen die wir endecken kommen mir bekannt vor, es sind auch Schiffe die auf mysteriöse Weise in den verschiedensten Teilen der Erde verschwunden sind.
Wärend wir den Schiffsfriedhof absuchen kommen wir an einen Platz der etwas aufgeräumter zu sein scheint, direkt an einem grösseren Schiff. In diesem Schiff hat sich anscheinend jemand ein Lager für 6 Mann eingereichtet, das aber glücklicherweise zur Zeit leer ist. Bei genauerer Untersuchung des Lagers finden wir in einer Ecke etwas was auf den ersten Blick wie ein menschlicher Körper aussieht, beim genaueren hinsehen stellen wir aber fest das es nur vertrocknete Haut ist, aber in Form eines Menschen. So wie es aussieht hat sich hier ein menschliches Wesen wie eine Schlange gehäutet. Ich stecke ein Stück der Schlangenhaut ein, anschliessend machen wir auf den Schreck erst einmal eine kurze Rast.
Leicht gestärkt machen wir uns weiter auf die Suche nach der Minna B. die wir dann auch schliesslich finden. Johann macht zunächst einige Photos, anschliessend gehen er, Rabea und ich hinein um nach dem Logbuch zu suchen, Wilhelm und Stephan halten draussen Wache. Nach einer längeren Suche finden wir endlich die Kapitänskajüte und in ihr das Logbuch mit Eintragungen bis zu dem Datum des Verschwindens der Minna B. Wir begeben uns wieder zu den anderen und berichten von unserem Erfolg.
Für den Rückweg beschliessen wir dem Kompass zu folgen, der jetzt wieder stetig in eine Richtung deutet, aber nicht nach Norden. Wir wollen uns das Zentrum des starken Magnetfeldes einmal aus der Nähe ansehen. Dort angekommen finden wir aber nur eine freihe Fläche auf der etwas Wellblech von einem Schiff herumliegt. Rabea und ich ziehen sie zur Seite, darunter finden wir eine Steinplatte mit seltsamen Symbolen und Verzierungen. In den Moment springen 6 Kreaturen, die Aussehen wie eine Mischung aus Mensch und Schlange, zwischen den Schiffen hervor und greifen uns an. Mit etwas Glück können wir sie alle töten wir wurden aber auch von diesen Kraturen verletzt und gebissen. Die Bisse sehen genau so aus wie die die den Professor getöten haben, aber bei uns zeigt das Gift noch keine Wirkung.
Nachdem wir unsere Wunden notdürftig versorgt haben widmen wir uns wieder der Steinplatte. Unter der Platte scheint ein Hohlraum zu sein, da wir sie aber nicht bewegen können nehmen wir unsere letzte Stange Dynamit und sprengen ein Loch hinein. Unter der Platte geht es zunächst steil runter, es ist aber auch ein Gang zu sehen. Wir steigen durch das Loch in der Platte in die Höhle und folgen dem Gang, der sich immer tiefer in die Erde windet. An den Wänden finden sich Darstellungen von diesen seltsamen Kreaturen und anderen Wesen die noch schlangenartiger erscheinen als die Kreaturen die wir getötet haben. Teilweise finden wir auch Darstellungen von Kämpfen zwischen den Schlangenwesen und weiteren Kreaturen, im weiteren Verlauf des Ganges werden diese aber seltener und es finden sich mehr Darstellungen von seltsamen Ritualen der Schlangenwesen.
Plötzlich endet der Gang und wir stossen auf eine riesige Höhle deren Ausmaße nicht abzusehen sind. Wir hinterlassen eine Markierung an dem Gang aus dem wir gekommen sind und gehen zunächst an der Wand entlang. Da der Kompass aber weiter in die Mitte der Höhle zeigt, beschliessen wir wieder dem Kompass zu folgen. Anscheinend in dem Zentrum der Höhle finden wir ein unglaubliches Bauwerk, 4 riesige Steinringe scheinen in der Luft zu schweben im Zentrum der Steinringe schwebt eine riesige Kugel. In ein paar Metern Entfernung von dem Gebilde finden wir eine Decke, Lampe und eine kleine Holztruhe. In der Truhe finde ich ein paar Konserven und ein paar wirre Aufzeichnungen, sie scheinen von Martens zu stammen, er muss also auch hier gewesen sein.
Wärend wir noch über die seltsamen Aufzeichnungen von Martens grübeln wird uns leicht übel, und der äussere der 4 Ringe fängt langsam an sich zu drehen. Als auch der zweite Ring anfängt sich zu bewegen wärend die Drehung des ersten immer schneller wird beschliessen wir das Schauspiel aus sicherer Entfernung weiter zu beobachten, da sich auch Blitze zwischen den Ringen bilden. Das drehen der Ringe wird immer schneller, irgendwann fangen auch der dritte und vierte Ring sich an zu drehen, die elektrischen Entladungen werden immer heftiger. Schliesslich fängt die Kugel in der Mitte an zu leuchten und die Höhle an regelrecht zu puliseren. Plötzlich hören die Blitze auf, nur die Kugel selbst ist noch am leuchten. Vorsichtig nähern wir uns wieder dem Gebilde, die Kugel strahlt und die Ringe drehen sich unvermindert weiter, Martens Sachen sind verschwunden. Rabea wirft den Kompass, der unbrauchbar geworden ist auf die Kugel, der dabei sofort verschwindet. Auch weitere Gegenstände verschwinden sofort wenn sie mit der Kugel in Berührung kommen. Schliesslich nimmt Stephan eine Machete in die Hand und nähert sich damit der Kugel. Er berührt die Kugel mit der Machete aber plötzlich verschwindet nicht nur die Machete auch Stephan ist verschwunden. Entsetzt und fassunglos über das Verschwinden unseres Freundes sitzten wir untätig in der Dunkelheit herum.
Nachdem das Drehen der Ringe nach einer Stunde nicht weiter nachlässt kehren wir an die Oberfläche zurück, da sich auch mittlerweile anscheinend das Gift bemerkbar macht. Als wir nach oben kommen ist es bereits dunkel, aber ein heller Strahl schiesst aus dem Tal in Richtung Himmel. Vorsichtig nähern wir uns der Stelle von der der Strahl zu kommen scheint. An dem Strahl sehen wir zwei Schlangenwesen die wir bisher nur auf den Zeichnungen in der Höhle gesehen haben. Wärend wir die beiden noch beobachten treten aus dem Strahl zwei weitere dieser Kreaturen und gehen davon. Star vor Angst und unfähig etwas zu tun sehen wir wie in regelmässigen Abständen weitere Wesen aus dem Portal hervortreten und sich anscheinend in Richtung des Dorfes entfernen. Total verängstig und von der nun doch langsam einsetzenden Wirkung des Giftes geschwächt, gelingt es uns trotzdem das Tal auf dem Weg auf dem wir es betreten haben zu verlassen und in den Dschungel zu fliehen, wo wir irgendwann vor Erschöpfung zusammenbrechen und ohnmächtig werden.
Sa. 07.12.1912 Ich erwache noch erschöpft aber mit versorgten und verbundenen Wunden in einem Bett anscheinend in der Missionsstation von Finschhafen. Auch Rabea, Wilhelm und Johann liegen in Betten in dem grossen Raum. Als eine der Schwestern merkt das wir wach geworden sind gibt sie uns erst etwas zu trinken und zu essen und holt dann Pastor Flierl. Er erzählt uns das der Freiherr nach uns gesucht hat und uns schliesslich total erschöpft im Dschungel gefunden hat, nur von Stephan fehlt jede Spur. Etwas gestärkt untersuchen wir die Habseligkeiten die man bei uns gefunden hat aber weder das Logbuch der Minna B. noch die Schlangenhaut sind auffindbar. Wäre Stephan nicht verschwunden und wohl tot, man könnte meinen wir hätten die Ereignisse der letzten Tage nur geträumt.
08. - 13.12.1912 Die nächsten Tage erholen wir uns weiter in der Mission in Finschhafen. Von Pastor Flierl erfahren wir, das Freiherr von Schmalenbeck bereits wieder mit einer Expedition unterwegs ist, so das wir leider nicht noch einmal Gelegenheit haben mit ihm zu reden und uns für unsere Rettung zu bedanken. Wir hinterlassen aber eine Nachricht für ihn, in der wir uns noch einmal für unsere Rettung bedanken. Da wir weitestgehend genesen sind erkundigen wir uns nach einer Passage Richtung Heimat, und buchen 4 Plätze auf dem nächsten Schiff das am Samstag zunächst wieder in Richtung Douala in Afrika fährt. Den Rest der Zeit bereiten wir unsere Abreise vor, und versuchen uns in der Mission nützlich zu machen. Am Abend vor unserer Abreise gibt es noch ein Abschiedsessen für uns.
Sa. 14.12.1912 Gegen Mittag geht es endlich los zurück in Richtung Heimat. Das Schiff, die "Nordsee" ist nicht besonders komfortabel, aber die Kabinen erfüllen ihren Zweck. Als das Schiff endlich ablegt bekommen wir alle ein seltsames Gefühl, als es endlich wieder nach Hause geht. Die nächsten Tage auf hoher See vergehen ruhig, jeder geht seinen Beschäftigungen nach, ich formuliere meine Berichte aus, Wilhelm versucht sogar seine Medizinkenntnisse bei der Schiffsärztin zu verbesssern. Auch die Feiertage und den Jahreswechsel begehen wir ruhig.

Fortsetzung

Zwischenstopp in Douala



Zurück